Benannt nach den Anfangsbuchstaben ihrer mittelalterlichen hebräischen Namen Schpira, Uarmaisa und Magenza bildeten die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz im 11. Jahrhundert die Geburtsstätte der aschkenasischen religiösen Kultur. Der Verbund der jüdischen Gemeinden der drei rheinischen Städte im Mittelalter prägte demnach Kultur, Religion und Rechtsprechung der mittel- und osteuropäischen jüdischen Diaspora nachhaltig.

Mit dem gestrigen Tag wurden die SchUM-Städte zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt und sind folglich das erste jüdische Welterbe Deutschlands. Der Oberbürgermeister der Stadt Mainz Michael Ebling freut sich, dass “von heute an wird unsere Stadt eine andere sein: in ihr wird das reiche jüdische Erbe wieder sichtbar und lebendig werden.”

Zum noch heute sichtbaren Ausdruck jüdischer Kultur gehört unter anderem die mit romanischen Ornamenten verzierte Mikwe in Speyer, die Synagoge in Worms und der jüdische Friedhof in Mainz.

15 Jahre des Bewerbungsprozesses und die Beteiligung des Landes und der Städte Speyer, Worms und Mainz sowie der jüdischen Gemeinde werden mit dieser Auszeichnung gekrönt und damit auch die Bemühungen um eine historische und kulturelle Vielfalt in Rheinland-Pfalz.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Die drei Bände zu den jeweiligen SchUM-Städten finden auch in unserem Verlagsprogramm ihren Niederschlag. Hier wird Quellen- und Bildmaterial aufgearbeitet und kommentiert. Die Quellen berichten von der kulturellen Blüte des Judentums, gelungener Integration und Akkulturation, aber auch von Leid, Verfolgung und Vernichtung. Diese Themenbandbreite ist von großem wissenschaftlichem Wert und beleuchtet den Facettenreichtum jüdischer Geschichte.